Beitragsbilder: Philipp Wohlfart
Bad Königshofen am Limit – Warum es dennoch kein perfekter Tag wurde
Die Bühne war bereitet: Playoff 2.0, wieder gegen Düsseldorf, wieder ein volles Haus in der ausverkauften shakehandsArena. Wie im Vorjahr traten beide Mannschaften in Bestbesetzung mit den gleichen drei Spielern an. Unser Team zeigte wieder eine Leistung am absoluten Maximum – doch das Endergebnis lautete diesmal nicht 3:1, sondern 1:3. Der Rekordmeister aus Düsseldorf konnte das erste Halbfinalspiel der „Best of Three“-Serie somit für sich entscheiden.
Matchwinner auf Seiten der Gäste: ein überragender Dang Qiu, der seine „brutale Qualität“ als Weltranglistenelfter eindrucksvoll unter Beweis stellte. Düsseldorfs Manager Andreas Preuß brachte es auf den Punkt: „Dang hat den Unterschied gemacht.“ Und doch – es war mehr möglich für unseren TSV.
Schlüsselspiel gleich zu Beginn
Schon die erste Partie hatte das Potenzial, den Spielverlauf in eine andere Richtung zu lenken. Headcoach Itagaki setzte Jin Ueda auf Position eins. Wie im Vorjahr traf er auf den starken Anton Källberg (Nr. 16 der Welt). Die Zuschauer bekamen Tischtennis auf Weltklasseniveau geboten – mit spektakulären Ballwechseln am laufenden Band.
Jin gewann den ersten Satz, verlor den zweiten und hatte im dritten bei 10:9 und 11:10 gleich zwei Satzbälle. Doch Källberg drehte das Spiel und sicherte sich den Satz mit 15:13. Auch im vierten Satz war Jin beim Stand von 7:6 auf einem guten Weg, bis Källberg mit einem glücklichen Netzroller den Punkt holte und anschließend das Match für sich entschied. Ein kleines Drama – mit großem Einfluss auf den weiteren Spielverlauf.
Dang Qiu in einer eigenen Liga
Im zweiten Match stand Routinier Bastian Steger dem 16 Jahre jüngeren Dang Qiu gegenüber – ein echtes Generationenduell. Doch Qiu spielte an diesem Tag wie entfesselt, dominierte jede Phase des Spiels und gewann souverän mit 3:0.
Damit führte Düsseldorf mit 2:0 – und die Hoffnung auf einen Heimsieg schwand zunehmend. Doch unsere Fans blieben unermüdlich und unser Team hatte nach der Pause noch ein Ass im Ärmel.
Filip Zeljko sorgt für das Highlight des Tages
Vor den Augen seiner Eltern und seiner Lebensgefährtin, die extra aus Zagreb angereist waren, sorgte Filip Zeljko für die Überraschung des Tages. In beeindruckender Manier bezwang er die deutsche Tischtennislegende Timo Boll – und das glatt in drei Sätzen.
Timo fand über weite Strecken kein Mittel gegen die variantenreiche Aufschläge, gegen die Härte und die Präzision unseres „speedkings“. Zwei Asse gegen Boll – eine echte Rarität im Tischtennis – waren sinnbildlich für das Spiel. Es stand nur noch 1:2, neue Hoffnung keimte auf!
Doch Qiu macht den Sack zu
Mit einem Sieg von Ueda gegen Qiu wäre es zum Schlußdoppel gekommen – bekanntermassen eine Paradedisziplin unseres Teams. Von bislang 11 Doppeln hatte der TSV in dieser Saison 9 gewonnen – Ligabestwert. Die eingespielte Paarung Steger/Allegro war bereit, mit einer Bilanz von 5:0 in der laufenden Runde und saisonübergreifend sogar 8:1 gegebenenfalls gegen Boll und Källberg den jetzt schon guten Tag zu einem perfekten zu machen.
Doch Dang Qiu ließ auch in seinem zweiten Einzel nichts anbrennen und machte mit einem weiteren klaren 3:0 den Düsseldorfer Finaleinzug wahrscheinlicher.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt
Die Weichen sind nun klar in Richtung Finale für Düsseldorf gestellt – verdient, aber nicht uneinholbar. Der TSV hat in den vergangenen zwei Jahren auswärts oft stärker gespielt als zuhause: 15 Siege in 21 Auswärtsspielen sprechen eine deutliche Sprache.
Ein mittleres Tischtenniswunder mit zwei Siegen in Düsseldorf wäre nötig, um das Blatt noch zu wenden. Aber wer unser Team kennt, weiß: Aufgeben ist keine Option.Seid dabei – ob vor Ort oder im Stream bei Dyn – und unterstützt unser Team auf dem Weg in ein mögliches Entscheidungsspiel!
Save the Date – Rückspiel in Düsseldorf
Sonntag, 27. April 2025
13:00 Uhr
ARAG CenterCourt Düsseldorf
Live und on demand bei Dyn
TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf 1:3
Jin Ueda – Anton Källberg 1:3 (11:8, 3:11, 13:15, 7:11)
Bastian Steger – Dang Qiu 0:3 (4:11, 6:11, 9:11)
Filip Zeljko – Timo Boll 3:0 (11:5, 11:9, 11:7)
Jin Ueda – Dang Qiu 0:3 (6:11, 6:11, 9:11)
Hier keimte Hoffnung auf: Ein prügelstarker Filip Zeljko nach seinem Sieg gegen die Lichtgestalt des deutschen Tischtennis Timo Boll