shakehandsArena bleibt eine schier uneinnehmbare Festung
Unser Team und unsere Fans verwandelten einmal mehr die Shakehands-Arena in eine nur schwer einnehmbare Festung. Mit dem knappen 3:2-Sieg gegen den SV Werder Bremen feierte der TSV bereits seinen sechsten Erfolg im siebten Heimspiel – und das nach einer über dreieinhalbstündigen Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir bleiben damit weiter auf Playoff-Kurs in der Tischtennis Bundesliga.
Aguirres Fairplay und Uedas Glanzleistung
Gleich zum Auftakt setzten beide Teams ein Zeichen für Sportlichkeit auf höchstem Niveau. Bei 9:8-Führung im dritten Satz korrigierte Bremens Marcelo Aguirre eigenständig eine Schiedsrichterentscheidung zu seinen Ungunsten – und ermöglichte Jin Ueda damit den Ausgleich. Nur wenige Ballwechsel später war das 3:0 (11:8, 11:5, 11:9) für den Japaner perfekt.
Steger: „Es ist wieder alles gut.“
Es folgte das 1:1 aus Sicht der Gäste, nachdem Bastian Steger gegen Kirill Gerassimenko trotz eines starken Fünfsatz-Krimis (2:3) noch auf seinen ersten Sieg nach seiner Verletzungspause warten muss.
Nach seinem überstandenen Fingerbruch zeigte Bastian Steger dennoch, dass er auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke ist. „Ich trainiere normal mit, habe keine Schmerzen und fühle mich nicht blockiert“, sagte er im Anschluss an die Partie. „Am Ende waren es gegen Gerassimenko nur ein paar Bälle, die den Unterschied gemacht haben.“
Falck zu stark für Zeljko – Ueda brilliert erneut
Im dritten Einzel blieb unser speedking Filip Zeljko trotz guter Ansätze gegen Bremens Topspieler Mattias Falck ohne Siegchance. Der Schwede, 2019 Einzel-Vizeweltmeister und 2022 Doppel-Weltmeister, findet langsam aber sicher zu alter Stärke zurück und fand auf das druckvolle Angriffspiel von Filip mit seinen langen Noppen meist noch bessere Antworten und gewann folgerichtig mit 3:1 gegen Zeljko. Anschließend wuchs Jin Ueda in seinem zweiten Einzel gegen Gerassimenko abermals über sich hinaus: Nach fünf intensiven Sätzen (3:2) auf absolutem Weltklasseniveau glich er zum 2:2 aus und verschaffte dem TSV die Chance, erneut -wie schon vor 14 Tagen gegen Fulda- alles im abschließenden Doppel klarzumachen.
Entscheidung im Doppel – Drama bis zum letzten Ball
Tomasz Kasica, Markenentwickler des TSV, scherzte nach dem Spiel im Live-Interview: „Auf das Doppel können wir ein Patent anmelden.“ Mit gutem Grund: Der TSV baute seine gute Serie weiter aus: Seit 2022 wurden in der ttbl mittlerweile von 21 Doppel stolze 17 gewonnen. Nachdem Steger/Allegro schon das Hinspiel gegen Bremen im Schlussdoppel für sich entschieden hatten, blieb das Duo auch diesmal nervenstark. Nach einer Aufholjagd im dritten Satz von 1:6 auf 11:9 war die Halle nicht mehr zu bremsen. Zwar kam Werder noch einmal zurück (5:11 im vierten Durchgang), doch am Ende nutzte das TSV-Doppel im fünften Satz seinen zweiten Matchball zum umjubelten Heimerfolg (3:2). Vor allem die Leistung von Martin Allegro kann nicht hoch genug gewürdigt werden, der wieder nur zum Doppel eingewechselt wurde und dennoch vom ersten Ballwechsel an voll da war.
Fast 500 Zuschauer und eine Atmosphäre der Extraklasse
478 Fans verwandelten die Bad Königshöfer Shakehands-Arena erneut in einen wahren Hexenkessel. Trotz aller Dramatik und Bedeutung des Spiels blieb die Partie jederzeit fair und respektvoll – der Sport wurde gefeiert. Am Ende war es ein Spiel für das es eigentlich keinen Verlierer hätte geben dürfen.
Das glückliche Ende war dann beim TSV, der mit diesem vierten Sieg in Folge seine Ambitionen auf einen der vier Playoff-Plätze untermauert hat. Der diesjährige Final Four Finalist im Pokal, Werder Bremen, bleibt hingegen nach dieser wiederholten unglücklichen Niederlage im Tabellenmittelfeld stecken.
Spielverlauf im Überblick
- Jin Ueda – Marcelo Aguirre 3:0 (11:8, 11:5, 11:9)
- Bastian Steger – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:7, 9:11, 12:10, 7:11, 9:11)
- Filip Zeljko – Mattias Falck 1:3 (4:11, 6:11, 11:8, 5:11)
- Jin Ueda – Kirill Gerassimenko 3:2 (11:6, 8:11, 11:7, 9:11, 11:2)
- Steger/Allegro – Falck/Aguirre 3:2 (11:8, 9:11, 11:9, 5:11, 11:8)