Der TSV Bad Königshofen empfängt im ersten Play-off-Halbfinale den Rekordmeister Borussia Düsseldorf – Gegen ihn verlor er daheim immer, gewann auswärts meistens
Bad Königshofen Was für ein feiner Tropfen, dieser TSV Bad Königshofen, Jahrgang 2024! Stellt sich noch die Frage zur Prämierung: Wird´s eine Gold- oder Silber-Medaille oder bleibt´s bei der Bronzenen? Die ereignisreicheSaison in der TTBL (Tischtennis-Bundesliga) steuert auf den Showdown zu: Zum ersten Spiel im Play-off-Halbfinale um die Deutsche Tischtennis-Meisterschaft 2023/24 empfängt am Pfingstmontag (16 Uhr) der Bundesliga-Dritte TSV Bad Königshofen den Zweiten Borussia Düsseldorf: Ein Team mit einer Strahlkraft, die in ihrer Sportart jene des FC Bayern München im Fußball sogar noch überragt: 77 nationale und internationale Titel, 33 Mal Deutscher Meister, 28 Pokal-Siege sowie 16 auf europäischer Ebene.
Zum Abschluss der TTBL-Saison trennten den Zweiten Düsseldorf (26:14) und Bad Königshofen (24:16) nur zwei Punkte. Nach dem Modus Best-of-3 werden zwischen diesen beiden sowie dem 1. FC Saarbrücken und Werder Bremen die Teilnehmer am Finale ermittelt, das am 30. Juni in der Süwag Arena in Frankfurt/M. ausgetragen wird. Wer zwei mal gewinnt, egal wie hoch, ist im Finale. Das Rückspiel findet am Donnerstag in Düsseldorf statt, ein eventueller drittes Spiel ebenso am Sonntag.
Wie konkurrenzfähig ist dieser TSV-Jahrgang 24, eine Kreuzung Oberpfälzer Spätlese (Bastian Steger), spritzig und dominant in der Geschmacksrichtung, Sushi-Fruchtwein (Jin Ueda), mit japanischem Lifestyle und Essence of Croatia (Filip Zeljko), mit lieblichem Geschmack im Nachgang? Falls es nach vier Einzeln 2:2 steht, einen belgischen Chardonnay, elegant und anpassungsfähig (Martin Allegro). Er ist der erfolgreichste Doppelspieler der TTBL mit 4:0-Bilanz.
Auf den ersten Blick sind aber kaum Chancen zu sehen. Die nur zwei Punkte Unterschied sind auch dadurch entstanden, dass „Düsseldorfer Alt“, die Mannschaft um Altmeister Timo Boll, mit Europameister Dang Qiu, Anton Källberg, Borgar Haug und Kay Stumper nicht immer in Bestbesetzung antrat, während die Königshöfer immer an ihre Grenzen gehen mussten.
Die Direkt-Bilanz deutet erstaunliche Möglichkeiten an: In sieben Jahren 1. Bundesliga verlor man alle sieben Heimspiele. Aber auswärts gewann der TSV vier Mal, auch in dieser Saison, verlor nur drei Mal. Ein Spieler der vier Play-off-Teams war schon bei allen vier Vereinen aktiv: Königshofens Bastian Steger. 2000-2006 in Düsseldorf, 2010-2014 in Saarbrücken, 2014-2019 in Bremen und seither in Bad Königshofen. Wie sieht der „Leitwolf“ die Situation: „Es ist ja wohl klar, dass wir der Außenseiter sind und Düsseldorf der hohe Favorit. Von daher ist auch der Druck eindeutig bei den Borussen und wir versuchen, die Jungs ein bisschen zu ärgern. Wir haben ja eine Riesen-Saison gespielt. Nun können wir genießen und locker aufspielen, aber auch mal schauen, was möglich ist.“