TSV plagen Personalprobleme vor dem Spiel in Saarbrücken

Beim 1. FC Saarbrücken TT trifft der TSV auf seinen ehemaligen Spieler Darko Jorgic

TTBL
Freitag, 11. November, 19 Uhr:
1. FC Saarbrücken-TT – TSV Bad Königshofen

Bad Königshofen (rd) Was war doch dieser Montagabend in der Shakehands-Arena mit dem 3:2-Aufholjagd-Sieg gegen den TTC Grenzau nicht nur magisch. Er hätte auch tragisch ausgehen und ebensolche Folgen für die nähere Zukunft des Bundesligisten TSV Bad Königshofen haben können, wenn die drei Wenns nicht so positiv gelungen wären. Wenn Kilian Ort nicht der Anschluss gelungen wäre, wenn Filip Zeljko nicht den sensationellen Sieg über Yi-Hsin Feng geschafft und wenn das Doppel Ort/Allegro nicht so furios aufgetrumpft hätte. „Vorletzter wären wir gewesen“, atmete der TSV-Manager Andy Albert tief durch „und dann nach Saarbrücken und gegen Düsseldorf.“ Es war Schadensbegrenzung im Vorfeld dieser Partie beim deutschen Vizemeister 1. FC Saarbrücken TT auf jeden Fall. Der freie Fall, sollten die beiden Größen des deutschen Tischtennis denn wirklich zu groß sein für den kleinsten Verein der TTBL, wäre nicht gar so tief und reparabel.

Die Tabelle zeigt nach fünf Spieltagen überdeutlich: Mindestens die Hälfte, wenn nicht gar vom letzten bis hinauf zum vierten Platz, blickt mehr nach unten als nach oben. Die zwei Abstiegsplätze sind heuer nicht so reserviert wie in den letzten Jahren, in denen auch Bad Königshofen nie ernsthaft in Gefahr geriet. Keine Mannschaft ist sieglos. Das Top-Team Saarbrücken hat den Hallo-Wach-Ruf bereits im ersten Spiel gehört, unterlag – gegen Grenzau – und antwortete mit vier Siegen in Folge. Der Trainer Wang Zhi hat die freie Auswahl für sein Trio unter Patrick Franziska (30), dem Ex-Königshöfer Darko Jorgic (24), Cedric Nuytink (29), Tomas Polansky (24) und Jin Takuya (29).

Im Interview mit dieser Redaktion bescheinigte Darko Jorgic, vor sechs Jahren Königshöfer, sich selber eine „derzeit sehr gute Form, schon bei der WM in China, erst recht beim WTT-Turnier letzte Woche in Slowenien. Ich war im Finale ein paar Bälle weg von einem großen Titel. Aber jetzt schaue ich nur noch nach vorne.“ Zur Chance, diese Saison Deutscher Meister zu werden: „Wir spielten die letzten vier Jahre großartig, gewannen ein Mal den Titel, ein Mal den Pokal. Wir sind ein großes Team und haben einen großen Teamspirit. Wir fokussieren uns – nach Grenzau – auf jedes einzelne Match. Die Play-Offs sind unser erstes Ziel. Dann sehen wir weiter.“

Von seinem ersten Verein in Deutschland als 17-Jähriger weiß Darko Jorgic: „Es ist ein großartiges Team in Bad Königshofen mit großartigen Fans drum herum. Ich habe sehr gute Erinnerungen an diese Stadt, diesen Verein und diesen Zusammenhalt dort. Wir wissen, wie stark ihre einzelnen Spieler sind, aber auch wie sie spielen. Deshalb wollen wir Druck auf sie ausüben. Jeder muss hundert Prozent an den Tisch bringen. Ich denke, es wird ein enges, für die Zuschauer interessantes Match und wir werden alles geben müssen, sie zu schlagen und unsere Serie auf 5:0 auszubauen. Ich hoffe, wir werden besser abschneiden als bei unserer Niederlage letztes Jahr in Bad Königshofen.“

Als Jorgic (24) seinerzeit sein erstes Interview in Deutschland mit dieser Redaktion führte, war er 17 und nannte sein Ziel, „eines Tages die Nummer 1 der Welt sein“ zu wollen. Zurzeit ist er die Nr. 31, war schon unter den Top 20, wird nun nach dem WTT-Turnier in Slowenien wieder in diese Nähe rücken. Franziska ist 16., Takuya 45. Darko erinnert sich, dass „wir in Bremen unser erstes Spiel überhaupt gewannen, dann sogar in Düsseldorf. Das waren großartige Emotionen innerhalb dieser jüngsten Truppe der Liga mit Kilian und Mizuki. Ich beobachte seither die Entwicklung dieser TSV-Mannschaft, habe noch mehrere Kontakte und komme immer wieder gern nach Bad Königshofen. Es war gewissermaßen das Sprungbrett für mich und ich bin heute noch dankbar für das Vertrauen und die Chance, die sie mir als jungen Kerl gegeben haben. Das werde ich nie vergessen. Ich weiß es zu schätzen, dass sie mich dort immer noch mögen, wie die Chats mit einigen Leuten immer wieder beweisen.“

Bei Darkos ehemaligem Mannschaftskameraden Kilian Ort schwingt noch viel Genugtuung über den vergangenen Montag nach. „Es war ein super Abend für uns und die Fans. Besonders gefreut haben wir uns über die 500 Fans, auch wenn´s nicht gegen Düsseldorf oder Saarbrücken ging.“ Dann gibt sich „Killy“ besorgt: „Für Freitag müssen wir schauen, dass wir überhaupt drei Leute zusammen kriegen. Yukiya Uda ist ja noch nicht da, Martin Allegro wurde am Donnerstag an der Hüfte operiert. Da bleiben nur noch drei übrig, und bei Basti Steger sieht´s leider nicht so gut aus. Dabei sind wir sowieso schon der Außenseiter. Dort haben wir in der TTBL noch nie was geholt. Die haben sehr viele Möglichkeiten, unsere sind limitiert. Ich könnte die ganzen Stammtisch-Parolen raus hauen wie wir geben unser Bestes.“

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